GERMAN

© Blick; 11.06.2004; Nummer 133; Seite z2

Tour de Suisse Extra

Cancellara Dünne Luft als legales Doping

VON HANS-PETER HILDBRAND

BERN. Fabian Cancellara (23) will mit dünner Luft weiter nach oben. Er schwört auf Leistungssteigerung durch eine Höhentrainings-Anlage.

Die Höhe verändert verschiedene äussere Bedingungen. Für Sportler besonders relevant: Der so genannte «Sauerstoffpartialdruck» reduziert sich. Der Druck, unter dem der Sauerstoff im Blut gelöst ist, verringert sich. Die Aufnahme von Sauerstoff wird erschwert. Jeder merkt das beim Skifahren, Bergsteigen oder Wandern in der Höhe. Man wird «kurzatmiger», muss öfter nach Luft schnappen als bei vergleichbarer Belastung im Flachland.

Das mobile Gerät «GO2 Altitude» produziert naturidentische Hochgebirgsluft. Mit der Atemmaske inhaliert der Radprofi täglich während 60 Minuten - das in der Ruhephase. Fabian: «In dieser Zeit wird der Sauerstoffgehalt im Luftgemisch für die Dauer von jeweils 3 bis 5 Minuten abwechselnd entsprechend der gewählten Höhe vermindert. Und für 3 bis 5 Minuten atme ich abwechselnd normale Raumluft mit 21 Prozent Sauerstoff ein.»

Die Sportler nutzen dieses Phänomen, um einen Trainingseffekt zu erzielen: Der Körper reagiert auf die veränderte Atemtätigkeit, indem er sich innerhalb von drei bis vier Wochen den veränderten Luftdruckverhältnissen anpasst. Dadurch steigt zum Beispiel der Anteil der roten Blutkörperchen, was zu einem verbesserten Sauerstofftransport im Blut führt.

Der Sauerstoff wird auch schneller an die Muskeln abgegeben. Und der Athlet kann sich länger im anaeroben Bereich bewegen (eine «Sauerstoffschuld» eingehen). Die Übersäuerung der Muskulatur in einer hohen Belastungsphase setzt also später ein.

Die Nutzung künstlicher Höhe erlaubt es Fabian Cancellara, Trainingsaufenthalte nach dem Prinzip «in der Höhe leben, in der Tiefe trainieren» ohne Reisen zu absolvieren.

Die Höhentrainingsgeräte sind erlaubt und werden von der Schweizer Dopingbekämpfung als unbedenklich angesehen.

Fabian Cancellara inhaliert in der Ruhephase während 60 Minuten Hochgebirgsluft. foto Andreas messerli


ENGLISH

Cancellara Legal Doping with thin air

BERN. Fabian Cancellara (23) wants to get further with thin air. He swears on the performance enhancement due to a high altitude trainings facility.

The altitude changes the outside conditions, which is especially important to professional athletes due to the effect of the oxygen partial pressure, which reduces with increasing altitude. The outside pressure under which our blood assimilates oxygen is to low what makes it harder for the body to take it in. everyone can notice this effect when skiing, hiking or climbing in the mountains. Breathing and moving gets harder than under normal circumstances.

The mobile unit GO2Altitude produces virtually identical high altitude air, the professional cyclist Cancellara inhales oxygen reduced air every day for 60min during his recuperation phase in which he alternates with three min thin air and five min normal air (21% Oxygen). Most athletes’ use the high altitude phenomenon for their training, this method allows the athletes to train high altitude under normal conditions. This training stimulate increase in the red blood cell count, which helps athletes to assimilate and distribute the oxygen faster in their body. This type of training helps athletes to perform more intensely over a longer period of time under harder conditions and minimized muscle pain due to reduced lactic acid production within the athlete’s muscles.

The Swiss committee against doping allows these machines for training and declares them as unobjectionable.

original article (230Kb)


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